Meisen statt Gift
8.11.22 – Erste Rheurdter Nistkastenhängeaktion
Die Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner mit Bioziden erfolgt oft mit großen Schäden für andere Insekten. Der Verein für Artenvielfalt und die Gemeinde Rheurdt gehen einen neuen Weg.
Seit Jahren gehört der Eichenprozessionsspinner zum Arteninventar am Niederrhein. Leider haben die Raupen Haare, die ein Gift enthalten, das einen einfachen Juckreiz oder auch allergische Reaktionen auslösen kann.
Um gesundheitlichen Problemen aus dem Weg zu gehen, spritzen viele Kommunen im April vorsorglich die Eichen mit einem Biozid. Die noch im Frühstadium befindlichen Raupen nehmen dieses Biozid über die Eichenblätter auf und sterben ab. Das Gift wirkt sich allerdings ebenso auf alle anderen Insekten, wie auf Schmetterlingsraupen, auf Käfer und diversen Larven aus, gelegentlich auch auf Bienen.
Die Gemeinde Rheurdt möchte nun mit der Unterstützung durch den Verein für Artenvielfalt einen anderen Weg ausprobieren. Anstelle von Gift sollen nun vermehrt Meisenkästen aufgehängt werden, weil deren wichtigste Nahrungsquelle bei der Jungvögelaufzucht Schmetterlingsraupen (Eichenprozessionsspinner) sind.
Es wurden nun Eichen an 12 Standorten ausgesucht, die 2022 mit einem Biozid behandelt worden sind. Hier erhofft sich unser Verein artenvielfalt.nrw eine deutliche Stärkung der Meisenpopulation und damit eine biologische Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners.