Von der Unzufriedenheit mit einer amtlichen Dorfentwicklung
Im Jahr 2014 wurde auf Anfrage aus der Bürgerschaft in Schaephuysen an den Rat der Gemeinde Rheurdt und dem Bürgermeister, wie schon zuvor im Ortsteil Rheurdt geschehen, ein Ingenieurbüro damit beauftragt, gemeinsam mit den Bürgern eine Dorfentwicklungsplanung voranzubringen.
Anlass war der große Frust über die Ratsentscheidungen, Schaephuysen offensichtlich zu einem Schlafdorf verkommen zu lassen. Der Beschluss, die Grundschule zu schließen und sie mit der Rheurdter Grundschule im Ortsteil Rheurdt zusammen zu legen, war nur die Spitze des Eisbergs. Bankinstitute wurden geschlossen und ebenfalls nach Rheurdt verlegt. Selbst der Fußballverein fusionierte in der Folge mit dem in Rheurdt. Eine marode Turnhalle in Schaephuysen wurde bis heute für das vielfältige Sportangebot der Schaephuysener Vereine nicht saniert oder neu errichtet. Hier ist es nur der Eigeninitiative engagierte Schaphuysener Bürger zu verdanken, dass die Sanitäranlagen überhaupt noch funktionieren.
Bei den zahlreichen Treffen mit dem Ingenieurbüro wurde allerdings sehr schnell klar, dass hier die Richtung und das Ergebnis in weiten Teilen bereits vorformuliert war.
Zur bürgerlichen Initiative mit Tatkraft
Die bürgerlichen Aktivisten, die schon in der von der Gemeinde gesteuerten Dorfentwicklung beteiligt waren, fanden sich daraufhin in der „Interessengemeinschaft Schaephuysener Vereine e.V.“ zusammen. Hier wurde dann kurzerhand die „Sektion Bürger“ gegründet. Seit dem heißt jener Verein „Interessengemeinschaft Schaephuysener Bürger und Vereine e.V.“ kurz IGSBV e.V..
Ab sofort war Dorfentwicklung in Schaephuysen ein Bürgerprojekt.
Gemeinde und Politik wurden erstmal zu Zuschauern. Es entstanden zahlreiche Projekte die hier nicht alle aufgezählt werden können. Daraus resultierte auch der große Erfolg in den Dorfwettbewerben „Unser Dorf hat Zukunft“. Auf Kreis-, auf Landes-und auf Bundesebene wurde Schaephuysen mit seinen engagierten Bürgern beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gleich dreimal hintereinander mit Gold ausgezeichnet. Das waren drei Jahre intensivster Bürgerarbeit. Als Politik und Gemeindeverwaltung irgendwann merkten, wieviel Kraft, Energie und Willen dahinter steckt – zumal von bundesweitem Erfolg gekrönt – wurde das Gesamtprojekt dann bald auch von diesen Seiten unterstützt.
Mehr über „Unser Dorf hat Zukunft“ auf den Seiten der Landwirtschaftskammer…
Die Früchte gemeinsamer Anstrengungen
Themen waren z.B. „Der Stadtbewohner als Ackerbürger“, „Urban-Gardening“ und „Naturmarkt“. Diese Themen werden aktuell auch aus dem Blickwinkel von Stadtentwicklung, Stadtplanung in neuesten Planungen berücksichtigt. Diese Themen sind und werden in unserer heutigen Gesellschaft immer wichtiger und tragender.
Mit dem Naturmarkt, der auch aus der Bürgerinitiative entstanden ist, wollen wir unsere dörfliche Infrastruktur stärken und Schaephuysen an einem seiner gewachsenen Dorfmittelpunkte, dem Marktplatz an der Tönisberger Straße, für Mitbürger und Auswärtige erlebbar machen. Alles im Sinne einer zukunftsweisenden, konstruktiven und naturverbundenen Dorfentwicklung. Dabei stehen der Spaß an der Sache, Neues zu probieren und Naturbewusstsein zu vermitteln, im Mittelpunkt.